Mobilitätsmanagement im Trierer Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen
Das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen e.V. liegt in der Innenstadt von Trier und beschäftigt fast 1.600 Personen. Hierdurch sind zunächst grundsätzlich recht gute Rahmenbedingungen für ein betriebliches Mobilitätsmanagement gegeben. Gleichzeitig ergibt sich durch diese Rahmenbedingungen eine gewisse Notwendigkeit für ein betriebliches Mobilitätsmanagement. Das Klinikum hat dies im Jahr 2004 bereits frühzeitig erkannt und einen umfassenden und kontinuierlichen Beratungsprozess zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement in Auftrag gegeben. Bis heute konnten durch die Zusammenarbeit bereits viele Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden. Folgende Teilbereiche im Gesamtkonzept des betrieblichen Mobilitätsmanagements für das Mutterhaus wurden bearbeitet:
Vorbereitung des betrieblichen Mobilitätsmanagements
Zur Vorbereitung des betrieblichen Mobilitätsmanagements für das Mutterhaus diente insbesondere eine Personalbefragung. Diese ist vom Büro für Mobilitätsberatung & Moderation sowohl vorbereitet als auch durchgeführt und ausgewertet worden. Insgesamt sind 1548 Beschäftigte befragt worden. Die zentralen Ergebnisse wurden in einem Endbericht, durch Tabellen und Graphiken visualisiert, dargestellt. Ein Ausblick skizziert darüber hinaus die Handlungsfelder und mögliche Maßnahmen. Neben der Befragung dienten zusätzlich die nachfolgend genannten Analysen der Vorbereitung des Mobilitätsmanagements:
- Wohnortanalyse
- Standortanalyse
- Unternehmensanalyse
Umsetzung des betrieblichen Mobilitätsmanagements
Zur Planung und Umsetzung von Maßnahmen agierte das Büro für Mobilitätsberatung & Moderation als zentraler Ansprechpartner und fachlicher Begleiter in den drei hausintern gebildeten Arbeitsgruppen. Folgende Maßnahmen wurden in den Bereichen entwickelt:
Maßnahmen bezüglich des Fahrradverkehrs
Wichtigste Maßnahme in diesem Bereich war die Ausweitung und Verbesserung der hausinternen Fahhradabstellanlagen. Dabei wurden neue Standorte ausgesucht und für diese jeweils individuelle Bedarfszahlen ermittelt. Neben der Standortwahl und Bedarfskalkulation wurden vor allem gut geeignete, qualitativ hochwertige Fahrradbügel angeschafft. An einzelnen Standorten wurden zudem neue Überdachungen installiert. Auch ein Reparatur-Set zur spontanen Selbsthilfe wurde angeschafft. Neben den neuen Fahrradabstellanlagen wurde die Belegschaft umfassend zum Thema Fahrrad informiert. Inzwischen ist der ursprüngliche „Fahrradaktionstag“ als „Mobilitätstag“ fester Bestandteil des jährlichen Aktionsprogramms des Klinikums geworden.
Entwurf eines Modells zur Stellplatzbewirtschaftung
Da über die Hälfte der Beschäftigten des Mutterhauses außerhalb von Trier wohnen, fahren einige mit dem Auto zur Arbeit und benötigen somit einen Parkplatz. Allerdings wohnen auch etwa 43% der Beschäftigten innerhalb des Stadtgebiets Trier und könnten daher alternative Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit wählen. Zur Verbesserung der Stellplatzsituation wurde daher ein 3-Zonen Modell entworfen. Dieses beinhaltet eine Staffelung der Parkpreise nach Entfernung des Wohnorts zum Betriebsstandort. So sollen diejenigen, die am weitesten entfernt wohnen am wenigsten für ihren Parkplatz bezahlen. Diejenigen, die hingegen im 1 km Radius um den Haupteingang des Mutterhauses wohnen entsprechend mehr, da diese problemlos ein anderes Verkehrsmittel wählen könnten. Im Rahmen des Modells wurden darüber hinaus Regelungen zum Stellplatzverzicht, zur Reservierung für Fahrgemeinschaften und eine Heimfahrtgarantie entwickelt.
Quelle: Büro für Mobilitätsberatung und Moderation
Maßnahmen zum öffentlichen Verkehr
Im Bereich des öffentlichen Verkehrs erfolgte eine Ausrichtung auf die Einführung eines Jobtickets. Hierzu wurde zu anderen größeren Trierer Betrieben Kontakt aufgenommen, um gemeinsam mit diesen mit dem zuständigen Verkehrsverbund in der Region Trier in Verhandlungen zu treten. Rund ein Jahr später wurde von diesem ein Angebot vorgelegt. Bis dahin hatte das Klinikum zwischenzeitlich eine hausinterne Zuschussregelung zu „normalen“ Zeitkarten eingeführt, um die Beschäftigten zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu motivieren.