effizient mobil
Bundesweites Aktionsprogramm zum Mobilitätsmanagement
Das Aktionsprogramm „effizient mobil“ Mobilitätsmanagement wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) von der Deutschen Energie Agentur GmbH (dena) durchgeführt. In dem Programm werden Betriebe und Kommunen gezielt über die möglichen Maßnahmen und Einsparungspotenziale von Mobilitätsmanagement informiert. Darüber hinaus wird die Konzipierung und Umsetzung entsprechender Mobilitätsmanagement-Maßnahmen initiiert. Das Aktionsprogramm lief in der ersten Phase bis zum November 2010 und verfolgt folgende Ziele:
- Initiierung und Förderung von konkreten Mobilitätsmanagement-Maßnahmen lokaler Akteure
- Bundesweite Vernetzung der Akteure, um eine flächendeckende Umsetzung von Mobilitätsmanagement nutzbar zu machen
- Verankerung des Themas in Politik und Öffentlichkeit
Das Aktionsprogramm beinhaltet dabei folgende, aufeinander abgestimmte Bausteine:
- Zur Umsetzung lokaler und regionaler Maßnahmen erfolgt die Etablierung von 15 regionalen Netzwerken. Die Region Trier bildet dabei eine der Netzwerkregionen. Mit der Betreuung dieser Region wurde das Büro für Mobilitätsberatung und Moderation als regionaler Koordinator beauftragt.
- Kostenlose Erstberatungen für 100 besonders interessierte private und öffentliche Betriebe und Kommunen. Auf der Basis einer Bestandsaufnahme vor Ort, die verkehrliche wie ökonomische Aspekte berücksichtigt, wird ein Grobkonzept für das Unternehmen oder die Kommune erarbeitet.
- Bundesweiter Wettbewerb, durch den konkrete Mobilitätsmanagement-Projekte initiiert, gefördert und der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Dabei wurden zunächst abgeschlossene Best-Practice-Projekte prämiert und kommuniziert. In einem zweiten Wettbewerb wurden Konzepte für die Umsetzung von Mobilitätsmanagement prämiert und finanziell gefördert.
- Austausch der regionalen Netzwerke in einem überregionalen Netzwerk
- Kommunikation der Ziele, Inhalte, Maßnahmen und Ergebnisse an Fachzielgruppen und Öffentlichkeit
- Erarbeitung eines bundesweiten Masterplans für Mobilitätsmanagement für die langfristige Etablierung von Mobilitätsmanagement in Deutschland
Quelle: Deutsche Energie-Agentur
Das Büro für Mobilitätsberatung und Moderation als Koordinator und Berater
Das Büro für Mobilitätsberatung und Moderation wirkt bei „effizient mobil“ als regionaler Koordinator für die Region Trier. Darüber hinaus fungiert das Büro in der Modellregion Trier als Berater für die über das Aktionsprogramm finanzierten 9 Erstberatungen. Die beiden Gemeinden Longuich und Fell sowie das Auguste-Viktoria-Gymnasium und das Max-Planck-Gymnasium in Trier wurden im effizient-mobil-Wettbewerb für deren gemeinsame Konzepte mit dem dritten bzw. fünften Platz in der Kategorie „Kommunales Mobilitätsmanagement“ ausgezeichnet.
Die Stadt Trier, vertreten durch das Amt für Stadtentwicklung und Statistik, beteiligte sich als Kooperationpartner an dem Projekt in der Modellregion Trier. So konnte durch die finanzielle Unterstützung der Stadt die Beratung des Auguste-Viktoria-Gymnasiums auf das Max-Planck-Gymnasium ausgeweitet werden.
Gemeinden Longuich & Fell
In dem gemeinsamen Mobilitätsmanagementkonzept werden alle Verkehrsträger eingebunden. Touristische Verkehre werden ebenso berücksichtigt wie Berufs-, Geschäfts- und Freizeitverkehre. Das Mobilitätsmanagement zielt dabei auf eine Verlagerung sowohl von Verkehren innerhalb der Gemeinden als auch Verkehren zum benachbarten Grundzentrum Schweich und zum Oberzentrum Trier. Vorgesehene und teilweise bereits umgesetzte Maßnahmen sind bspw.:
- Verbesserung der Bus- und Fahrradanbindung
- Pedelec-Schnuppertage
- Einrichtung von Mitfahrerhaltestellen
Mit dem Konzept wird überzeugend gezeigt, dass und wie Mobilitätsmanagement nicht nur in Ballungsräumen, sondern auch in kleinen Gemeinden im ländlichen Raum sinnvoll realisiert werden kann.
Auguste-Viktoria- & Max-Planck-Gymnasien Trier
Aufgrund der räumlichen Nachbarschaft und den damit verbundenen gleichen Problemen haben sich die beiden Gymnasien gemeinsam beraten lassen. Im Rahmen des Prozesses wurden lokale Verkehrsprobleme diskutiert und mögliche Maßnahmen abgestimmt. Ziel der Schulen ist es u. a., Änderungen im Umfeld zu erwirken, um Gefahrenpunkte zu beseitigen und die Nutzung von Fuß- und Fahrradverkehr für die Schüler aus dem Stadtgebiet zu steigern. Geplante Maßnahmen sind z. B.:
- Einrichtung von Eltern-Haltestellen
- „Schulbus auf Füßen“ & „Radelbus“
- Entwicklung eines Konzepts zur Mobilitätsbildung
Damit wird auch jungen Menschen der Gedanke einer effizienten und nachhaltigen Mobilität vermittelt. Das Konzept soll so zu einem zukünftigen nachhaltigen Mobilitätsverhalten beitragen.
Die weiteren beratenen Betriebe in der Region Trier sind:
- Agentur für Arbeit Trier
- Bischöfliches Generalvikariat Trier
- Justizbehörden Trier
- Kreisverwaltung Trier-Saarburg
- Romika Shoes
- Stadtverwaltung Trier
- Verwaltungsstandort Wittlich
Das Repertoire der in den Konzepten vorgesehenen Maßnahmen ist weit gefächert und umfasst eine Mischung, die zusätzlich zur Förderung des Umweltverbunds (öffentlicher Verkehr, Fahrrad- und Fußverkehr) auch Maßnahmen der Information sowie Arbeitsorganisation beinhaltet. Hiermit sollen die Beschäftigten zu einer nachhaltigen und effizienten Mobilität auf dem Weg zur Arbeit motiviert werden. Eine Auswahl vorgesehener Maßnahmen ist nachfolgend dargestellt:
- Pedelec-Schnupperfahrten
- Fahrradroutenempfehlungen
- Anschaffung moderner Fahrradabstellanlagen
- betriebsübergreifende Koordination von Fahrgemeinschaften
- Förderung von Jobtickets
- Förderung tageweiser Heim- und Telearbeit
- Einrichtung von Mobilitätsportalen
Außerhalb der Region Trier wurde darüber hinaus die Stadtverwaltung Saarbrücken durch das Büro für Mobilitätsberatung und Moderation beraten.